Der Hügi Songtext
von Tinu Heiniger
Der Hügi Songtext
Stundenlang und immer wieder habe ich den Trick auf der hinteren
Terrasse geübt. Und Jahre später, beim FC Langnau und noch später
Beim FC Konolfingen, ist er mir auch ein paarmal geglückt
Der Trick ging so: Ich spielte den Ball mit dem rechten Fuss
Innenrist und schön temperiert an die Terrassenmauer
Mit dem Rücken stand ich zum Tor und stellte mir den
Gegnerischen Verteidiger - also z.B. den Heinz Schneiter oder den
Pirmin Stierli - hinter mir vor. Wenn jetzt der Ball von der Mauer
Zurückkam - oder der Odermatt aus dem Mittelfeld den genauen Pass
Spielte - dann schaufelte ich ihn mit dem rechten Fuss rechts von
Mir halbhoch in die Luft, drehte mich blitzschnell um die eigene
Achse - düpierte so den Pirmin Stierli - und jetzt, wo der Ball
Runterkam, übernahm ich ihn volley, also mit voll durchgespanntem
Rist, also Vollrist, mit meinem eigentlich schwächeren linken Fuss
So ungefähr 20 cm über dem Terrassenboden und hämmerte ihn tief
In die rechte Torecke. Der Eich Wale hatte keine Chance!
Wenn ich ihn nicht richtig traf, was halt schon gelegentlich
Vorkam, dann flog der Ball daneben, oder, was weit schlimmer war
Darüber. Und dann musste ich übers Garagendach runter, mich am
Dachkännel runterhangeln, über den Zaun flanken und ihn aus Frau
Bergers Salatbeet fischen. Nie hat sich die Frau Berger bei meiner
Mutter deswegen beschwert. Ich habe ihr das immer hoch angerechnet
Ihr Salat hatte nämlich nicht nur unter den Einschlägen meines
Lederballs zu leiden, auch das Pitschi, meine Katze, hat immer
Wieder in Frau Bergers Salat geschissen. Den jüngsten ihrer
Drei Söhne, den Hansjörg, musste sie jeweils zum Essen rufen
Zuerst sang sie ein paarmal voller mütterlicher Sorge und Liebe
Hansjörg, heicho! Hansjörg, Hansjörg, heicho!
Natürlich meldete sich niemand. Jetzt tönte
Frau Berger schon leicht ungeduldig, ein wenig lauter, ein
Wenig schärfer: Hansjörg! Hansjörg, heicho! Und weil
Weiterhin gar nichts passierte, trompetete Frau Bergers
Messerscharfe Stimme empört durch die Nachbarschaft
Hansjörg! Wosch Du sofort heicho? Das war natürlich nicht
Wirklich eine Frage, da schwang Frau Bergers strafende Hand
Schon ultimativ in der Stimme mit. Umso mehr schätzte ich
Ihre Nachsicht mir und meinem Fussballtraining gegenüber
Mein Schusstraining aus der Drehung für den schwachen
Linken Fuss - ein guter Fussballer ist beidfüssig, das
Wusste ich - mein Schusstraining war vermutlich auch
Für meine Mutter ziemlich nervig, denn sie musste sich mein
Gehämmer und Geknalle an die Holzbretterwand, wo ich mit
Kreide das Tor draufgezeichnet hatte, in der Küche
Anhören. Kam ich mittags von der Schule, dann schaltete
Ich noch vor der Suppe schnell eine Trainingseinheit ein
Und warum war ich so unerbittlich, so verbissen? Was war
Der Grund meiner unglaublichen Trainingsdisziplin?
Besser gefragt, wer war der Grund? Der Sppe Hügi, der
Mittelstürmer vom FC Basel. Jawoll, so wie der wollte ich
Mal werden. Einer mit einem Hammer, einer, der die Tore
Schoss und zwar mit links und mit rechts. Der Hügi. Mein
Hügi. Wenn ich gegen meinen älteren Bruder spielte, dann war
Der der Casali von YB und ich der Hügi von Basel. Dabei
Kannte ich ihn ja nur aus dem Radio. Wenn wir nämlich am
Sonntag nicht mit dem Auto zu Verwandten oder um den Thunersee
Fahren mussten, auch nicht Grimsel, Susten, Furka machten, wo
Der Citroen - und manchmal auch der Vater - auf jeder Pass-
Höhe kochte, und auch nicht mit Vaters Schreinerkollegen und
Ihren doofen Goofen in den Jura mussten, wo dann die Mutter
Kochte, aber auf dem Kocher - und zwar die herrliche Flädli-
Suppe von Knorr - wenn wir also mal zu Hause bleiben
Durften, dann hörten wir am Sonntagnachmittag auf dem
Schweizerischen Landessender Beromünster über Telefon
Rundspruch den Jean Pierre Gerwig, den Hans Sutter oder
Den Godi Baumberger, die uns den wichtigsten Match des
Tages in die warme Stube brachten. Ja, und drum kannte ich
Den Sepp Hügi und drum war ich dabei, als er im Länder-
Spiel gegen die Franzosen, das die Schweiz 6:2 gewann
Oui monsieur - six ä deux on a gagné - als beim 6:2
Mein Hügi fünf, ja genau, fünf der sechs Tore schoss
Ich und der Franzosengoali werden das nie vergessen
Das sechste Goal schoss übrigens der Weber, auch er ein
Basler. Aber der ist dann jung gestorben
Terrasse geübt. Und Jahre später, beim FC Langnau und noch später
Beim FC Konolfingen, ist er mir auch ein paarmal geglückt
Der Trick ging so: Ich spielte den Ball mit dem rechten Fuss
Innenrist und schön temperiert an die Terrassenmauer
Mit dem Rücken stand ich zum Tor und stellte mir den
Gegnerischen Verteidiger - also z.B. den Heinz Schneiter oder den
Pirmin Stierli - hinter mir vor. Wenn jetzt der Ball von der Mauer
Zurückkam - oder der Odermatt aus dem Mittelfeld den genauen Pass
Spielte - dann schaufelte ich ihn mit dem rechten Fuss rechts von
Mir halbhoch in die Luft, drehte mich blitzschnell um die eigene
Achse - düpierte so den Pirmin Stierli - und jetzt, wo der Ball
Runterkam, übernahm ich ihn volley, also mit voll durchgespanntem
Rist, also Vollrist, mit meinem eigentlich schwächeren linken Fuss
So ungefähr 20 cm über dem Terrassenboden und hämmerte ihn tief
In die rechte Torecke. Der Eich Wale hatte keine Chance!
Wenn ich ihn nicht richtig traf, was halt schon gelegentlich
Vorkam, dann flog der Ball daneben, oder, was weit schlimmer war
Darüber. Und dann musste ich übers Garagendach runter, mich am
Dachkännel runterhangeln, über den Zaun flanken und ihn aus Frau
Bergers Salatbeet fischen. Nie hat sich die Frau Berger bei meiner
Mutter deswegen beschwert. Ich habe ihr das immer hoch angerechnet
Ihr Salat hatte nämlich nicht nur unter den Einschlägen meines
Lederballs zu leiden, auch das Pitschi, meine Katze, hat immer
Wieder in Frau Bergers Salat geschissen. Den jüngsten ihrer
Drei Söhne, den Hansjörg, musste sie jeweils zum Essen rufen
Zuerst sang sie ein paarmal voller mütterlicher Sorge und Liebe
Hansjörg, heicho! Hansjörg, Hansjörg, heicho!
Natürlich meldete sich niemand. Jetzt tönte
Frau Berger schon leicht ungeduldig, ein wenig lauter, ein
Wenig schärfer: Hansjörg! Hansjörg, heicho! Und weil
Weiterhin gar nichts passierte, trompetete Frau Bergers
Messerscharfe Stimme empört durch die Nachbarschaft
Hansjörg! Wosch Du sofort heicho? Das war natürlich nicht
Wirklich eine Frage, da schwang Frau Bergers strafende Hand
Schon ultimativ in der Stimme mit. Umso mehr schätzte ich
Ihre Nachsicht mir und meinem Fussballtraining gegenüber
Mein Schusstraining aus der Drehung für den schwachen
Linken Fuss - ein guter Fussballer ist beidfüssig, das
Wusste ich - mein Schusstraining war vermutlich auch
Für meine Mutter ziemlich nervig, denn sie musste sich mein
Gehämmer und Geknalle an die Holzbretterwand, wo ich mit
Kreide das Tor draufgezeichnet hatte, in der Küche
Anhören. Kam ich mittags von der Schule, dann schaltete
Ich noch vor der Suppe schnell eine Trainingseinheit ein
Und warum war ich so unerbittlich, so verbissen? Was war
Der Grund meiner unglaublichen Trainingsdisziplin?
Besser gefragt, wer war der Grund? Der Sppe Hügi, der
Mittelstürmer vom FC Basel. Jawoll, so wie der wollte ich
Mal werden. Einer mit einem Hammer, einer, der die Tore
Schoss und zwar mit links und mit rechts. Der Hügi. Mein
Hügi. Wenn ich gegen meinen älteren Bruder spielte, dann war
Der der Casali von YB und ich der Hügi von Basel. Dabei
Kannte ich ihn ja nur aus dem Radio. Wenn wir nämlich am
Sonntag nicht mit dem Auto zu Verwandten oder um den Thunersee
Fahren mussten, auch nicht Grimsel, Susten, Furka machten, wo
Der Citroen - und manchmal auch der Vater - auf jeder Pass-
Höhe kochte, und auch nicht mit Vaters Schreinerkollegen und
Ihren doofen Goofen in den Jura mussten, wo dann die Mutter
Kochte, aber auf dem Kocher - und zwar die herrliche Flädli-
Suppe von Knorr - wenn wir also mal zu Hause bleiben
Durften, dann hörten wir am Sonntagnachmittag auf dem
Schweizerischen Landessender Beromünster über Telefon
Rundspruch den Jean Pierre Gerwig, den Hans Sutter oder
Den Godi Baumberger, die uns den wichtigsten Match des
Tages in die warme Stube brachten. Ja, und drum kannte ich
Den Sepp Hügi und drum war ich dabei, als er im Länder-
Spiel gegen die Franzosen, das die Schweiz 6:2 gewann
Oui monsieur - six ä deux on a gagné - als beim 6:2
Mein Hügi fünf, ja genau, fünf der sechs Tore schoss
Ich und der Franzosengoali werden das nie vergessen
Das sechste Goal schoss übrigens der Weber, auch er ein
Basler. Aber der ist dann jung gestorben
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