Don Chisciotte deutsche Übersetzung
von Francesco Guccini
Don Chisciotte Lyrics Übersetzung
DON QUIJOTE
[Don Quijote]
Tausend Geschichten von fahrenden Rittern hab' ich gelesen,
von Wagnissen und Siegen der Gerechten über Bösewichter,
nur um mich immer noch mit meinen Büchern in dieser Stube einzuschließen wie ein müßiger Feigling, taub für alles Leid.
In der Welt herrscht heute mehr als gestern das Unrecht,
doch von heldenhaften Rittern haben wir keine Nachricht mehr;
genau deshalb, Sancho, braucht man vor allem
einen edlen Antrieb, und sei es auch ein verrückter Traum:
Bring mir den Sattel, das ist mein wagemutiges Versprechen,
das ich meiner Schönen gab, Dulcinea del Toboso,
und dir, Sancho, verspreche ich, dein Lohn wird eine Burg sein,
doch eine Ablehnung akzeptiere ich nicht, sattle mir das Ross!
du wirst mein Knappe sein, mein tröstender Schatten,
und mit diesem reinen Herzen, meinem Schild und Rocinante,
werde ich Tag und Nacht das Unrecht mit meiner Lanze treffen,
so wahr ich in La Mancha mich Don Quijote nenne...
[Sancho Panza]
Diesem Verrückten geht's nicht gut, er braucht einen Arzt,
ihm zu widersprechen ist nicht ratsam, es ist nie gut gelaunt...
Es ist die traurigste Gestalt, die auf Erden erschienen ist,
ein Ritter ohne Furcht vor einem einsamen Kampf,
begonnen aus Liebe zu einer Frau, die man kennt
in einem Wirtshaus, wo sie stundenweise eine Prostituierte ist;
aber im Glauben, dass er eine echte Prinzessin sah,
wollte er um jeden Preis dieses sein Versprechen machen.
Und so haben wir uns seit Tagen in den Arsch getreten,
wissen nicht, wo wir sind, ohne Brot und ohne zu trinken,
und dieser verrückte Wirrkopf, der das naivste aller Kinder ist,
wurde gestern erst umgerissen zwischen Windmühlenflügeln...
Er ist stur, ein Idealist, er hat zu viele Träume im Kopf;
ich bin realistischer, ich begnüge mich mit einem Schloss.
Er wird mich zum Gouverneur machen, und ich werde Land im Überfluss haben,
so wahr ich auch ein Herz habe und mich Sancho Panza nenne...
[Don Quijote]
Auf die Beine, Sancho, es ist spät, du willst nicht mehr schlafen,
nur Zyniker und Feiglinge wachen beim Morgenrot nicht auf;
für die ersteren ist es Gleichgültigkeit und Verachtung der Werte,
und für die anderen ist es eine Abneigung gegen Pflichten!
Ungerechtigkeit ist nicht das einzige Übel, das die Welt verschlingt,
auch des Menschen Seele hat oft den Boden berührt,
doch wir müssen bald bald handeln, denn wenn mehr Zeit vergeht,
wird der Feind zum Schatten, und das Knäuel verheddert sich...
[Sancho Panza]
Was diese Schatten angeht, zu denen Dinge werden sollen -
neulich, als Ihr diese hilflosen Schafe saht,
grifft Ihr sie an, als wären sie eine Armee der Mauren, aber
am Ende bissen uns nicht nur die Hunde, sondern auch die Hirten,
es war so klar wie der Tag, nicht wahr, mein Herr?
Ich werde ein Feigling sein und schlafe, aber ich bin kein Verräter,
ich glaube nur an das, was ich sehe und bleibe in der Realität,
das einzig zuverlässige Maß, das ich habe... Ich bin jetzt hungrig!
[Don Quijote]
Sancho, hör mir bitte zu, ich bin selbst Realist gewesen, aber
jetzt ist es mir egal, und auch wenn ich eine gute Aussicht habe,
die Erscheinung der Dinge, wie du sie siehst, täuscht mich nicht,
ich bevorzuge die Überraschungen dieser tyrannischen Seele,
die die Realität, die du vor dir hast, mit ihren Tricks verwandelt,
aber dir die Augen öffnet und die Gefühle entflammt.
Vor heute war mir langweilig, und ich wollte auch sterben,
jetzt aber bin ich ein neuer Mann, der Leiden nicht fürchtet...
[Sancho Panza]
Mein Herr, ich bin leider ein armer Unwissender,
und ich verstand wenig oder nichts von Eurer abstrakten Rede,
aber auch unter der Annahme, dass Mut meine Faulheit auslöscht,
wird es uns allein gelingen, Gerechtigkeit zurückzubringen?
Werdet Ihr in der Welt, wo das Böse zu Hause ist und stets siegte,
wo das "Kapital" regiert, heute rücksichtsloser denn je,
mit diesem Gaul und diesem nutzlosen Knappen erfolgreich
Schach bieten können der "Macht", und die ganze Welt retten?
[Don Quijote]
Du willst mir sagen, lieber Sancho, ich solle mich zurückziehen,
weil das "Böse" und die "Macht" einen so düster aussehen?
Ich sollte auch etwas von meiner Würde aufgeben,
mich demütig geben und akzeptieren, dass dies die Realität ist?
[Zusammen]
Die "Macht" ist der Müll der Menschheitsgeschichte,
und selbst, wenn wir nur zwei romantische Wracks sind,
wir spucken unser Herz dem Unrecht ins Gesicht, Tag und Nacht:
wir sind die "Granden von La Mancha",
Sancho Panza ... und Don Quijote!
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Don Quijote ist der Titelheld des berühmten Romans von Miguel des Cervantes (1574 - 1616), der als spanischer Nationaldichter gilt.
[Don Quijote]
Tausend Geschichten von fahrenden Rittern hab' ich gelesen,
von Wagnissen und Siegen der Gerechten über Bösewichter,
nur um mich immer noch mit meinen Büchern in dieser Stube einzuschließen wie ein müßiger Feigling, taub für alles Leid.
In der Welt herrscht heute mehr als gestern das Unrecht,
doch von heldenhaften Rittern haben wir keine Nachricht mehr;
genau deshalb, Sancho, braucht man vor allem
einen edlen Antrieb, und sei es auch ein verrückter Traum:
Bring mir den Sattel, das ist mein wagemutiges Versprechen,
das ich meiner Schönen gab, Dulcinea del Toboso,
und dir, Sancho, verspreche ich, dein Lohn wird eine Burg sein,
doch eine Ablehnung akzeptiere ich nicht, sattle mir das Ross!
du wirst mein Knappe sein, mein tröstender Schatten,
und mit diesem reinen Herzen, meinem Schild und Rocinante,
werde ich Tag und Nacht das Unrecht mit meiner Lanze treffen,
so wahr ich in La Mancha mich Don Quijote nenne...
[Sancho Panza]
Diesem Verrückten geht's nicht gut, er braucht einen Arzt,
ihm zu widersprechen ist nicht ratsam, es ist nie gut gelaunt...
Es ist die traurigste Gestalt, die auf Erden erschienen ist,
ein Ritter ohne Furcht vor einem einsamen Kampf,
begonnen aus Liebe zu einer Frau, die man kennt
in einem Wirtshaus, wo sie stundenweise eine Prostituierte ist;
aber im Glauben, dass er eine echte Prinzessin sah,
wollte er um jeden Preis dieses sein Versprechen machen.
Und so haben wir uns seit Tagen in den Arsch getreten,
wissen nicht, wo wir sind, ohne Brot und ohne zu trinken,
und dieser verrückte Wirrkopf, der das naivste aller Kinder ist,
wurde gestern erst umgerissen zwischen Windmühlenflügeln...
Er ist stur, ein Idealist, er hat zu viele Träume im Kopf;
ich bin realistischer, ich begnüge mich mit einem Schloss.
Er wird mich zum Gouverneur machen, und ich werde Land im Überfluss haben,
so wahr ich auch ein Herz habe und mich Sancho Panza nenne...
[Don Quijote]
Auf die Beine, Sancho, es ist spät, du willst nicht mehr schlafen,
nur Zyniker und Feiglinge wachen beim Morgenrot nicht auf;
für die ersteren ist es Gleichgültigkeit und Verachtung der Werte,
und für die anderen ist es eine Abneigung gegen Pflichten!
Ungerechtigkeit ist nicht das einzige Übel, das die Welt verschlingt,
auch des Menschen Seele hat oft den Boden berührt,
doch wir müssen bald bald handeln, denn wenn mehr Zeit vergeht,
wird der Feind zum Schatten, und das Knäuel verheddert sich...
[Sancho Panza]
Was diese Schatten angeht, zu denen Dinge werden sollen -
neulich, als Ihr diese hilflosen Schafe saht,
grifft Ihr sie an, als wären sie eine Armee der Mauren, aber
am Ende bissen uns nicht nur die Hunde, sondern auch die Hirten,
es war so klar wie der Tag, nicht wahr, mein Herr?
Ich werde ein Feigling sein und schlafe, aber ich bin kein Verräter,
ich glaube nur an das, was ich sehe und bleibe in der Realität,
das einzig zuverlässige Maß, das ich habe... Ich bin jetzt hungrig!
[Don Quijote]
Sancho, hör mir bitte zu, ich bin selbst Realist gewesen, aber
jetzt ist es mir egal, und auch wenn ich eine gute Aussicht habe,
die Erscheinung der Dinge, wie du sie siehst, täuscht mich nicht,
ich bevorzuge die Überraschungen dieser tyrannischen Seele,
die die Realität, die du vor dir hast, mit ihren Tricks verwandelt,
aber dir die Augen öffnet und die Gefühle entflammt.
Vor heute war mir langweilig, und ich wollte auch sterben,
jetzt aber bin ich ein neuer Mann, der Leiden nicht fürchtet...
[Sancho Panza]
Mein Herr, ich bin leider ein armer Unwissender,
und ich verstand wenig oder nichts von Eurer abstrakten Rede,
aber auch unter der Annahme, dass Mut meine Faulheit auslöscht,
wird es uns allein gelingen, Gerechtigkeit zurückzubringen?
Werdet Ihr in der Welt, wo das Böse zu Hause ist und stets siegte,
wo das "Kapital" regiert, heute rücksichtsloser denn je,
mit diesem Gaul und diesem nutzlosen Knappen erfolgreich
Schach bieten können der "Macht", und die ganze Welt retten?
[Don Quijote]
Du willst mir sagen, lieber Sancho, ich solle mich zurückziehen,
weil das "Böse" und die "Macht" einen so düster aussehen?
Ich sollte auch etwas von meiner Würde aufgeben,
mich demütig geben und akzeptieren, dass dies die Realität ist?
[Zusammen]
Die "Macht" ist der Müll der Menschheitsgeschichte,
und selbst, wenn wir nur zwei romantische Wracks sind,
wir spucken unser Herz dem Unrecht ins Gesicht, Tag und Nacht:
wir sind die "Granden von La Mancha",
Sancho Panza ... und Don Quijote!
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Don Quijote ist der Titelheld des berühmten Romans von Miguel des Cervantes (1574 - 1616), der als spanischer Nationaldichter gilt.
Writer(s): Francesco Guccini, Giuseppe Dati, Goffredo Orlandi Lyrics powered by www.musixmatch.com
zuletzt bearbeitet von Wolfgang (Schwiering) am 9. Januar 2019, 13:42