Javert's Suicide deutsche Übersetzung
von Claude‐Michel Schönberg

Wer ist dieser Mann?
Welche Art Teufel ist er,
dass er mich in eine Falle laufen lässt
und sich dann entscheidet, mich freizulassen?
Es war letztendlich seine Stunde,
mein Schicksal zu besiegeln,
die Vergangenheit auszulöschen
und mich gründlich von der Schiefertafel abzuwaschen.
Alles, was es brauchte,
war ein Stich seines Messers.
Sein war die Vergeltung,
und er gab mir mein Leben zurück!

Verdammt soll ich sein, wenn ich in der Schuld eines Diebes leben sollte!
Verdammt soll ich sein, wenn ich mich am Ende der Jagd ergeben würde!
Ich bin das Gesetz und das Gesetz täuscht sich nicht.
Ich werde ihm sein Mitleid zurück in sein Gesicht spucken.
Es gibt nichts auf der Welt, das wir gemeinsam haben.
Entweder Valjean oder Javert!


Meine Gedanken gehen in unterschiedliche Richtungen.
Kann man diesem Mann trauen?
Sollen seine Sünden vergeben werden?
Sollen seine Verbrechen begnadigt werden?

Muss ich jetzt beginnen zu zweifeln,
ich, der ich nie in all diesen Jahren gezweifelt habe?
Mein Herz ist aus Stein und dennoch bebt es.
Die Welt, die ich kannte, ist verloren gegangen in den Schatten.
Kommt er vom Himmel oder aus der Hölle?
Und weiß er, dass mir mein Leben heute zu schenken
mich ebenso umbringt?

Ich komme näher, aber ich falle.
Und die Sterne sind schwarz und kalt,
als ich in die Leere einer Welt starre,
die nicht gelten kann.
Ich werde nun aus der Welt fliehen,
aus der Welt von Valjean.
Es gibt keinen Ort, zu dem ich gehen kann.
Es gibt keinen Weg, auf dem ich weitergehen kann!