Die Blitzlichter machen uns zu Idioten Songtext
von Reinhard Mey
Die Blitzlichter machen uns zu Idioten Songtext
Die Blitzlichter machen uns zu Idioten
Die Blitzlichter vernebeln uns den Blick
Wo′s blitzt, da ist immer Vorsicht geboten
Das leere Lächeln bricht uns das Genick
Ja, was passiert bei so einem Blitz? Na, etwas 20.000 Lux
Erhellen dein Gesicht, und wie in der Fabel vom Fuchs
Und vom Raben, der angeblich so schön singen konnte, geht's weiter
Du bist der Schönste, sagt der Blitz, und noch viel gescheiter
Zwei Meter fünfzig gross und wichtig und der Nabel der Welt
Darum hat er dich ja grade aus der grauen Masse erhellt!
Du schenkst ihm ein Lächeln, er fängt es ein und zieht ab mit seiner Beute
Du stehst im Dunkeln, ein kleiner Wicht inmitten der ganzen grauen Meute
Aber du möchtest gern wieder im Licht und zwei Meter fünfzig sein
Da kommt die nächste Kamera, und da guckst du wieder rein
Die Blitzgewitter machen uns dümmer
Sie bauchpinseln und leih′n uns Wichtigkeit
Mit jeder Pose wird das Rückgrat krümmer
Das Lächeln Fratze, ständig grinsbereit
Was macht der Blitz ins unser'm Kopf? Nun, aus medizinischer Sicht
Verengt sich erst mal die Pupille, und der Lachmuskel spricht
Den Mundwinkel an, das lässt den Nerv der Wahrnehmung veröden
Und die ständ'ge Wiederholung führt zum schrittweisen Verblöden
Denn mit jeder zusätzlichen Speichel-Schmeicheleinheit
Kommt es zur nachhaltigen Schädigung der Urteilsfähigkeit
Und im Endstadium - auch in Abwesenheit von Fotolinsen
Zu grundlosem, permanentem, unstillbarem Grinsen
Jetzt glaubt der Patient, er sei tatsächlich schön und schlau und gross
Dann ist die Lage nicht mehr ernst, dann ist sie hoffnungslos!
Blitzlichter machen alles etwas heller
Auch das, was mancher vielleicht gar nicht mag
So sieht man plötzlich die Leiche im Keller
Die doch so friedlich schön im Dunkeln lag
Hilflose Blitzlicht-Opfer spreizen sich, wohin du auch siehst
Stöhne-Frauen und Strahlemänner, gleich welche Zeitung du liest
Manche zeigen dir nur ihr Zahnfleisch, and′re, ohne zu fragen
Ihre Intimpiercings und ihre Silikoneinlagen
Andere pretzeln sich am Rednerpult vor Ehrenkompanien und
Schütteln sich gegenseitig vor Kameras die Hände wund
Denn nicht die Halbprominenten oder die Muschi-Modelle
Nein, die Politik bringt sie hervor, die wirklich tragischen Fälle
Von Exhibitionismus, Dumm- und Torheit in Tateinheit
Mit Selbstüberschätzung und unheilbarer Mediengeilheit
Die Blitzlichtgewitter machen uns eitel
Den weisen Staatsmann machen sie zum Clown
Der färbt sich sich den in Ehr′n ergrauten Scheitel
Noch einmal jugendlich rot-dunkel-braun
Drum merke:
Erst kommt der Blitz
Dann schwillt der Kamm
Dann schwillt die Brust
Und dann kommt der totale Realitätsverlust!
Die Blitzlichter machen uns zu Idioten
Drum, bei Gefahr befehle ich mir grob
Geh nicht auf den Leim, geh nicht auf den roten
Teppich, halt's Maul und mach nur einfach deinen Job!
Die Blitzlichter vernebeln uns den Blick
Wo′s blitzt, da ist immer Vorsicht geboten
Das leere Lächeln bricht uns das Genick
Ja, was passiert bei so einem Blitz? Na, etwas 20.000 Lux
Erhellen dein Gesicht, und wie in der Fabel vom Fuchs
Und vom Raben, der angeblich so schön singen konnte, geht's weiter
Du bist der Schönste, sagt der Blitz, und noch viel gescheiter
Zwei Meter fünfzig gross und wichtig und der Nabel der Welt
Darum hat er dich ja grade aus der grauen Masse erhellt!
Du schenkst ihm ein Lächeln, er fängt es ein und zieht ab mit seiner Beute
Du stehst im Dunkeln, ein kleiner Wicht inmitten der ganzen grauen Meute
Aber du möchtest gern wieder im Licht und zwei Meter fünfzig sein
Da kommt die nächste Kamera, und da guckst du wieder rein
Die Blitzgewitter machen uns dümmer
Sie bauchpinseln und leih′n uns Wichtigkeit
Mit jeder Pose wird das Rückgrat krümmer
Das Lächeln Fratze, ständig grinsbereit
Was macht der Blitz ins unser'm Kopf? Nun, aus medizinischer Sicht
Verengt sich erst mal die Pupille, und der Lachmuskel spricht
Den Mundwinkel an, das lässt den Nerv der Wahrnehmung veröden
Und die ständ'ge Wiederholung führt zum schrittweisen Verblöden
Denn mit jeder zusätzlichen Speichel-Schmeicheleinheit
Kommt es zur nachhaltigen Schädigung der Urteilsfähigkeit
Und im Endstadium - auch in Abwesenheit von Fotolinsen
Zu grundlosem, permanentem, unstillbarem Grinsen
Jetzt glaubt der Patient, er sei tatsächlich schön und schlau und gross
Dann ist die Lage nicht mehr ernst, dann ist sie hoffnungslos!
Blitzlichter machen alles etwas heller
Auch das, was mancher vielleicht gar nicht mag
So sieht man plötzlich die Leiche im Keller
Die doch so friedlich schön im Dunkeln lag
Hilflose Blitzlicht-Opfer spreizen sich, wohin du auch siehst
Stöhne-Frauen und Strahlemänner, gleich welche Zeitung du liest
Manche zeigen dir nur ihr Zahnfleisch, and′re, ohne zu fragen
Ihre Intimpiercings und ihre Silikoneinlagen
Andere pretzeln sich am Rednerpult vor Ehrenkompanien und
Schütteln sich gegenseitig vor Kameras die Hände wund
Denn nicht die Halbprominenten oder die Muschi-Modelle
Nein, die Politik bringt sie hervor, die wirklich tragischen Fälle
Von Exhibitionismus, Dumm- und Torheit in Tateinheit
Mit Selbstüberschätzung und unheilbarer Mediengeilheit
Die Blitzlichtgewitter machen uns eitel
Den weisen Staatsmann machen sie zum Clown
Der färbt sich sich den in Ehr′n ergrauten Scheitel
Noch einmal jugendlich rot-dunkel-braun
Drum merke:
Erst kommt der Blitz
Dann schwillt der Kamm
Dann schwillt die Brust
Und dann kommt der totale Realitätsverlust!
Die Blitzlichter machen uns zu Idioten
Drum, bei Gefahr befehle ich mir grob
Geh nicht auf den Leim, geh nicht auf den roten
Teppich, halt's Maul und mach nur einfach deinen Job!
Writer(s): Mey Reinhard Lyrics powered by www.musixmatch.com