Die Ballade vom Pfeifer Songtext
von Reinhard Mey
Die Ballade vom Pfeifer Songtext
Ich ritt aus San Alfredo im letzten Tageslicht
Vielleicht auch aus El Paso, so genau weiß ich das nicht
Seit vierzig Tagen, vierzig Nächten war ich auf der Flucht
In jeder Stadt fand ich mein Bild, darunter stand: "Gesucht"
Sie nannten mich den Stillen, und man flüsterte mir nach
Dass, wenn ich was zu sagen hätte mein Colt für mich sprach
Sie nannten mich den Pfeifer, und meine Devise hieß:
Wenn Dir wer vor die Mündung kommt, erst pfeife, und dann schieß
Warum ich pfiff, das weiß ich nicht, weiß nicht mal, wie ich heiß
Im Westen ist es niemals gut, wenn einer zu viel weiß
Ich weiß nur, wo mein Lied erklang, da wurden Bretter knapp
Weil jeder Schreiner wusste, dass es Arbeit für ihn gab
Als ich nach Bloody Corner kam, sah ich von weitem her
Die Summe unter meinem Namen hatte zwei Stellen mehr
Ein Prämienjäger sagte: "Pfeifer, ich wart schon auf dich"
Ich fuhr herum, pfiff einen Ton, dann sprach mein Colt für mich
Als wenig später im Saloon mein Achtunddreißiger spie
Da spielte der Mann am Klavier dazu die Melodie
Die Ellenbogen aufgestützt, die Flügeltür im Blick
Stand neben mir ein Fremder, sehr glatt rasiert und dick
"Mann nennt mich hier den Denker", so stellte er sich vor
Spie lässig in den Spucknapf und sagte mir ins Ohr
"Wenn du zehntausend Dollar brauchst, dann hab ich einen Plan
Todsicher, genial, einfach", dankbar nahm ich an
Jetzt sitz ich hinter Gittern, von Zweifeln angenagt
Vielleicht war doch des Denkers Plan so gut nicht wie er sagt
Er sagte: "Das bringt dir zehntausend Dollar, wenn du′s wagst
Zum Sheriff ins Büro zu gehen, dich vorstellst und ihm sagst"
"Grüß Gott, ich bin der Pfeifer, ich komm selber wie ihr seht
Um die Belohnung zu kassieren, die auf meinen Kopf steht"
Ich sitz auf meines Pferdes Rücken unter dem Galgenbaum
Einen Strick um meinen Hals, der Henker hält mein Pferd im Zaum
Gleich gibt er ihm die Zügel und dann ist's mit mir vorbei
Der Totengräber gräbt mein Grab und pfeift mein Lied dabei
Der Scharfrichter tut seine Pflicht, mein Pferd setzt sich in Trab
Und unten brüllt der Regisseur
"Verdammte Schlamperei, jetzt ist uns der Ast
Zum dritten Mal abgebrochen, der Film ist auch gerissen
Also Kinder, für heute ist Feierabend
Die Leiche drehen wir morgen ab"
Vielleicht auch aus El Paso, so genau weiß ich das nicht
Seit vierzig Tagen, vierzig Nächten war ich auf der Flucht
In jeder Stadt fand ich mein Bild, darunter stand: "Gesucht"
Sie nannten mich den Stillen, und man flüsterte mir nach
Dass, wenn ich was zu sagen hätte mein Colt für mich sprach
Sie nannten mich den Pfeifer, und meine Devise hieß:
Wenn Dir wer vor die Mündung kommt, erst pfeife, und dann schieß
Warum ich pfiff, das weiß ich nicht, weiß nicht mal, wie ich heiß
Im Westen ist es niemals gut, wenn einer zu viel weiß
Ich weiß nur, wo mein Lied erklang, da wurden Bretter knapp
Weil jeder Schreiner wusste, dass es Arbeit für ihn gab
Als ich nach Bloody Corner kam, sah ich von weitem her
Die Summe unter meinem Namen hatte zwei Stellen mehr
Ein Prämienjäger sagte: "Pfeifer, ich wart schon auf dich"
Ich fuhr herum, pfiff einen Ton, dann sprach mein Colt für mich
Als wenig später im Saloon mein Achtunddreißiger spie
Da spielte der Mann am Klavier dazu die Melodie
Die Ellenbogen aufgestützt, die Flügeltür im Blick
Stand neben mir ein Fremder, sehr glatt rasiert und dick
"Mann nennt mich hier den Denker", so stellte er sich vor
Spie lässig in den Spucknapf und sagte mir ins Ohr
"Wenn du zehntausend Dollar brauchst, dann hab ich einen Plan
Todsicher, genial, einfach", dankbar nahm ich an
Jetzt sitz ich hinter Gittern, von Zweifeln angenagt
Vielleicht war doch des Denkers Plan so gut nicht wie er sagt
Er sagte: "Das bringt dir zehntausend Dollar, wenn du′s wagst
Zum Sheriff ins Büro zu gehen, dich vorstellst und ihm sagst"
"Grüß Gott, ich bin der Pfeifer, ich komm selber wie ihr seht
Um die Belohnung zu kassieren, die auf meinen Kopf steht"
Ich sitz auf meines Pferdes Rücken unter dem Galgenbaum
Einen Strick um meinen Hals, der Henker hält mein Pferd im Zaum
Gleich gibt er ihm die Zügel und dann ist's mit mir vorbei
Der Totengräber gräbt mein Grab und pfeift mein Lied dabei
Der Scharfrichter tut seine Pflicht, mein Pferd setzt sich in Trab
Und unten brüllt der Regisseur
"Verdammte Schlamperei, jetzt ist uns der Ast
Zum dritten Mal abgebrochen, der Film ist auch gerissen
Also Kinder, für heute ist Feierabend
Die Leiche drehen wir morgen ab"
Writer(s): Reinhard Mey Lyrics powered by www.musixmatch.com