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Das Lied von der Zeitung Songtext
von Reinhard Mey

Das Lied von der Zeitung Songtext

In jedem Kiosk an der Ecke
Auf Straßen durch den Zeitungsmann
Am Bahnhof jeder Stadt und Strecke
Preist man die neueste Zeitung an
Kommt Leute, kauft für 20 Pfennig
Kommt Leute, kauft für kleines Geld
Kommt Leute, kauft, es kostet wenig
Das Neuste aus der ganzen Welt
Das Neuste aus der ganzen Welt

Die Unbekannte aus der Seine
Der schwarze Freitag von New York
Die Filmkarriere der Marlene
Der Preis für Gold, Öl, Stahl und Kork
Dazu der Tod des Präsidenten
Der Schah und seine Hochzeitsnacht
Und ab und zu auch Zeitungsenten
Hat alles Schlagzeilen gemacht
Hat alles Schlagzeilen gemacht


Man liest begierig nach dem Aufsteh'n
Beim Frühstück oder auch im Bad
Wie heut die Börsenkurse ausseh'n
Und wer grad wen ermordet hat
Wie viele Autos Menschen killten
Und was der Kanzler grade meint
Und wie viele Damen sich enthüllten
Und ob die Sonne morgen scheint
Und ob die Sonne morgen scheint

Mit Marmelade auf den Lippen
Liest man das Neueste aus Nahost
Und zu Kaffee und frischen Schrippen
Den Kriegsbericht der Morgenpost
Schon wieder achtunddreißig Tote
Und hundertsechzig sind vermisst
Jedoch die meisten waren Rote
Und weltanschaulich Kommunist
Und weltanschaulich Kommunist

So liest man täglich die Berichte
Und alle sind ne Sensation
Man sieht das Leid der Weltgeschichte
Doch sagt mir, wer begreift das schon
Kommt Leute, kauft für 20 Pfennig
Kommt Leute, kauft für kleines Geld
Kommt Leute, kauft, es kostet wenig
Das Neuste aus der ganzen Welt
Das Neuste aus der ganzen Welt

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