Zugabteil Songtext
von Jupiter Jones
Zugabteil Songtext
Ich sitz hier im Zugabteil, der Bahnhof fährt los
Der Bahnsteig und die Schilder rattern vorbei
Der Schaffner kommt den Gang lang und zeigt mir sein Fahrschein
Erzählt mir, dass er grade noch zugestiegen sei
Hier sitz ich im Zugabteil, die Welt ist in Bewegung
Ich seh Himmel und Wälder sich entfernen
Der Schaffner setz sich neben mich, der Platz reserviert
Und er freue sich mich kennenzulernen
So sitzen wir im Zugabteil, ein Priester klopft an
Er sagt, er hätte Jesus verlorn
Ob wir ihn gesehen hätten, wenn, wo und wann
Immer mehr Tränen in den Augen, ihm läuft Blut aus den Ohrn
Sie hatten Mittag gegessen im Speisewagen
Gefesselt und die Augen verbunden
Der Priester konnte Fesseln und Augenbinde lösen
Doch dann war Jesus verschwunden
"Was gibt′s den heut zu Mittag", mischt der Schaffner sich ein
Der Priester wunder sich kurz, doch fängt an zu erzählen
"Geschmorte Rippe mit Heiligenschein"
Es schmeckt gut, sei aber nicht zu empfehlen
Das schmeckt gut, sei aber nicht zu empfehlen
Der Priester beruhigt sich, Jesus taucht schon wieder auf
Er setzt sich zu uns, spricht über Tod und Leben
Der Schaffner der will das nicht hörn, hält sich die Ohrn zu
Bei jeder Trage ein Todesfall gegeben
"Mein Gott, der Tod ist ja wohl harmlos, viel schlimmer sei Geburt"
Regt der Priester sich auf und wird laut
Der Schaffner murmelt, "Ansichtssache, Geburt sei kinderleicht"
Doch bei Tod sei ihm nicht wohl in der Haut
Bei Tod sei ihm nicht wohl in der Haut
Der Priester kontert, "jedem sei Verdammnis und Bewährung"
"Und der Tod das Paradies, der Garten Eden"
"Das Wandeln auf Erden, nur Verzicht und Entbehrung"
"Und sterben die Erlösung für jeden"
Nur nicht für den, der nicht in dem oder Gott ergeben lebt
Und sich nicht an Gebote hält
Der hätte allen Grund das Fürchten zu lernen
Vor dem schwefeligen Flammen der Unterwelt
Vor dem schwefeligen Flammen der Unterwelt
"Nichts als Plattitüden und Angstmacherei"
Fällt der Schaffner ihm ins Wort und dementiert
Gottes Wort sei keine Warnung, nur Ratschlag und Idee
Vom Menschen erdacht und konstruiert
Dann von den Herrschenden missbraucht, um das Volk zu lenken
Voller Geld und Sucht von Kanzel zu künden
Und selbst wenn es wahr wär, bräuchte er sich nicht zu fürchten
Dann hätte Jesus längst gebüßt für seine Sünden
Dann hätte Jesus längst gebüßt für seine Sünden
Wenn man vom Teufel spricht, steht Jesus in der Tür
Und reicht dem Priester seine Hand
"Vater hat Geburtstag heut, ich wollt nur kurz gratuliern"
"Es tut mir leid, dass ich so wortlos verschwand"
Aber außerhalb der Feiertage kriegt man sich eh nie zu Gesicht
Und Vater hat zu viel zu tun
Sechs Tage in der Woche, erschafft er parallele Welten
Um sie am siebten auszuruhen
Um sie am siebten auszuruhen
Mit einem "Alles kein Problem, ich hab mich sengend unterhalten"
Nimmt der Priester die Entschuldigung an und fügt hinzu
"Vergebung sei im Studium sein Hauptfach gewesen"
Das Jesus, wenn er möchte, sich zu uns setzen kann
Dieser lächelt und sagt, "Danke", wählt den Platz am Fenster
Sitzt dem Schaffner und mir jetzt gegenüber
Ja und der Schaffner, der ist merkwürdig still geworden
Und ich schau verstohlen zu Jesus hinüber
Und endlich traut er sich zu fragen, "Bist du den wirklich Gottes Sohn?"
"Ich dachte all das sei nur Schall und Rauch"
Und dieser sagt verständnisvoll, "Hab keine Angst vor Zweifeln"
"Selbst der Gläubigste zweifelt auch"
"Ja, selbst der Gläubigste zweifelt auch"
Und er fährt fort, "Die Zweifel seien sogar wichtig und gewollt"
"Sonst würde Vater wohl aus Glauben Wissen machen"
"Doch das wär viel zu viel für alle, zu viel Wissen für jeden"
"Alle Mächte, alle Mythen, alle Sprachen"
"Das wär die pure Erkenntnis, über Himmel und Hölle und über Teufeln und Gott"
"Und über Frieden und Kriege, das wär die totale Erleuchtung"
"Über die reine Wahrheit und jede kleine dreckige Lüge"
"Und jede noch so kleine dreckige Lüge"
Als ich mich einmischen will, merk ich mein Mund ist zugenäht
Und meine Hände sind verwoben mit den Sitzen
Vor dem Fenster ist es schlagartig finster geworden
Man sieht spektral gefülltes Licht in giftigen Pfützen
Man sieht den Himmel aufgerissen, sieht wie Farben verblassen
Man sieht wie Tiere sich lieben, wie Menschen sich hassen
Und alles zerfällt jetzt und alles zerbricht
Und ein tiefes schwarzes Dunkel, verschluckt das letzte Licht
Innen und Außen werden endlose Nacht
Da bin ich endlich schweißgebadet aufgewacht
Da bin ich endlich schweißgebadet aufgewacht
Der Bahnsteig und die Schilder rattern vorbei
Der Schaffner kommt den Gang lang und zeigt mir sein Fahrschein
Erzählt mir, dass er grade noch zugestiegen sei
Hier sitz ich im Zugabteil, die Welt ist in Bewegung
Ich seh Himmel und Wälder sich entfernen
Der Schaffner setz sich neben mich, der Platz reserviert
Und er freue sich mich kennenzulernen
So sitzen wir im Zugabteil, ein Priester klopft an
Er sagt, er hätte Jesus verlorn
Ob wir ihn gesehen hätten, wenn, wo und wann
Immer mehr Tränen in den Augen, ihm läuft Blut aus den Ohrn
Sie hatten Mittag gegessen im Speisewagen
Gefesselt und die Augen verbunden
Der Priester konnte Fesseln und Augenbinde lösen
Doch dann war Jesus verschwunden
"Was gibt′s den heut zu Mittag", mischt der Schaffner sich ein
Der Priester wunder sich kurz, doch fängt an zu erzählen
"Geschmorte Rippe mit Heiligenschein"
Es schmeckt gut, sei aber nicht zu empfehlen
Das schmeckt gut, sei aber nicht zu empfehlen
Der Priester beruhigt sich, Jesus taucht schon wieder auf
Er setzt sich zu uns, spricht über Tod und Leben
Der Schaffner der will das nicht hörn, hält sich die Ohrn zu
Bei jeder Trage ein Todesfall gegeben
"Mein Gott, der Tod ist ja wohl harmlos, viel schlimmer sei Geburt"
Regt der Priester sich auf und wird laut
Der Schaffner murmelt, "Ansichtssache, Geburt sei kinderleicht"
Doch bei Tod sei ihm nicht wohl in der Haut
Bei Tod sei ihm nicht wohl in der Haut
Der Priester kontert, "jedem sei Verdammnis und Bewährung"
"Und der Tod das Paradies, der Garten Eden"
"Das Wandeln auf Erden, nur Verzicht und Entbehrung"
"Und sterben die Erlösung für jeden"
Nur nicht für den, der nicht in dem oder Gott ergeben lebt
Und sich nicht an Gebote hält
Der hätte allen Grund das Fürchten zu lernen
Vor dem schwefeligen Flammen der Unterwelt
Vor dem schwefeligen Flammen der Unterwelt
"Nichts als Plattitüden und Angstmacherei"
Fällt der Schaffner ihm ins Wort und dementiert
Gottes Wort sei keine Warnung, nur Ratschlag und Idee
Vom Menschen erdacht und konstruiert
Dann von den Herrschenden missbraucht, um das Volk zu lenken
Voller Geld und Sucht von Kanzel zu künden
Und selbst wenn es wahr wär, bräuchte er sich nicht zu fürchten
Dann hätte Jesus längst gebüßt für seine Sünden
Dann hätte Jesus längst gebüßt für seine Sünden
Wenn man vom Teufel spricht, steht Jesus in der Tür
Und reicht dem Priester seine Hand
"Vater hat Geburtstag heut, ich wollt nur kurz gratuliern"
"Es tut mir leid, dass ich so wortlos verschwand"
Aber außerhalb der Feiertage kriegt man sich eh nie zu Gesicht
Und Vater hat zu viel zu tun
Sechs Tage in der Woche, erschafft er parallele Welten
Um sie am siebten auszuruhen
Um sie am siebten auszuruhen
Mit einem "Alles kein Problem, ich hab mich sengend unterhalten"
Nimmt der Priester die Entschuldigung an und fügt hinzu
"Vergebung sei im Studium sein Hauptfach gewesen"
Das Jesus, wenn er möchte, sich zu uns setzen kann
Dieser lächelt und sagt, "Danke", wählt den Platz am Fenster
Sitzt dem Schaffner und mir jetzt gegenüber
Ja und der Schaffner, der ist merkwürdig still geworden
Und ich schau verstohlen zu Jesus hinüber
Und endlich traut er sich zu fragen, "Bist du den wirklich Gottes Sohn?"
"Ich dachte all das sei nur Schall und Rauch"
Und dieser sagt verständnisvoll, "Hab keine Angst vor Zweifeln"
"Selbst der Gläubigste zweifelt auch"
"Ja, selbst der Gläubigste zweifelt auch"
Und er fährt fort, "Die Zweifel seien sogar wichtig und gewollt"
"Sonst würde Vater wohl aus Glauben Wissen machen"
"Doch das wär viel zu viel für alle, zu viel Wissen für jeden"
"Alle Mächte, alle Mythen, alle Sprachen"
"Das wär die pure Erkenntnis, über Himmel und Hölle und über Teufeln und Gott"
"Und über Frieden und Kriege, das wär die totale Erleuchtung"
"Über die reine Wahrheit und jede kleine dreckige Lüge"
"Und jede noch so kleine dreckige Lüge"
Als ich mich einmischen will, merk ich mein Mund ist zugenäht
Und meine Hände sind verwoben mit den Sitzen
Vor dem Fenster ist es schlagartig finster geworden
Man sieht spektral gefülltes Licht in giftigen Pfützen
Man sieht den Himmel aufgerissen, sieht wie Farben verblassen
Man sieht wie Tiere sich lieben, wie Menschen sich hassen
Und alles zerfällt jetzt und alles zerbricht
Und ein tiefes schwarzes Dunkel, verschluckt das letzte Licht
Innen und Außen werden endlose Nacht
Da bin ich endlich schweißgebadet aufgewacht
Da bin ich endlich schweißgebadet aufgewacht
Writer(s): Sascha Eigner, Niclas Breslein Lyrics powered by www.musixmatch.com