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Mein flaches Land Songtext
von Hildegard Knef

Mein flaches Land Songtext

Sooft die Nordseewogen an die Geesten schlagen
Die Dünen ihnen stumm das feste Land versagen
Sooft am schwarzen Riff die Brandung jäh zerschellt
Sooft der Nebel braut, auf Deiche, Moore fällt
Und sich manch′ Herz allein nur von der Hoffnung nährt
Wenn ihm der Ostwind keuchend in die Flanke fährt
Dann kämpft mein flaches Land!


Sooft die Wolken sich von Seeland einwärts wälzen
Wo Kirchen Berge sind und ihre Türme Stelzen
Für Teufel, steinerne, die sie herunterzieh'n
Sooft das Feuer selbst ermattet im Kamin
Und Regen macht die Welt zur großen Einsied′lei
Wenn sich der Westwind stürzt auf die Belund-Bastei
Hält Wacht mein flaches Land!

Sooft der Himmel grau in grau in der Gracht ertrinkt
Sooft der Himmel uns nur Finsternis beschert
Sooft der Himmel uns zu tiefer Demut zwingt
Sooft der Himmel selbst sein Himmelblau entbehrt
Sooft der Nordwind wild durch die Gehege fährt
Und schier zerreißen will, was jedem lieb und wert
Dann knirscht mein Land, mein flaches Land!


Sooft die Schelde blitzt und mittelmeerisch blaut
Und ihren Fluten sich die Flämin anvertraut
Wenn über'm Uferschilf die Wasserjungfer schwebt
Wenn in der Ebene die Julihitze bebt
Sooft der Südwind sanft durch das Getreide streicht
Und längst kein Röckchen mehr bis zu den Waden reicht
Dann lacht mein Land, mein flaches Land!

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