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Politiker können nichts dafür Songtext
von Sebastian Krämer

Politiker können nichts dafür Songtext

Ihre Namen sind vertrauter als die unserer Nachbarn,
Die von Fußballern und die von Fußballerfrauen.
Und wir denken, dass sie etwas bedeuten,
Etwa Kanzler der Einheit oder auch eine Mauer zu bauen,
Seinen Doktor zu fälschen, kein Englisch zu sprechen,
Zu verkünden, dass es gut so sei so oder so zu sein.
Dabei bedeuten ihre Namen rein gar nichts
Und sie selbst nur die Schande,
Die wir uns zu Recht nicht verzeihen.
Wir bezahlen sie dafür sich hassen zu lassen,
Damit unser Hass uns nicht selbst erfasst.
Sie sind wahre Vertreter des Volkes,
Denn sie sind die Form,
In der Deutschland sich selber hasst.
Sie vertreten uns auch in puncto Mitleid,
Denn wenn sie uns leid tun, tun wir uns nur selber leid.
Ihre armselige Prominenz ist ein einziger planloser Missbrauch von Machtlosigkeit.


Politiker können nichts dafür,
Die Nieten im Amt sind wir.
Man wacht auf und ist König von Deutschland,
Da wird einem klar, dass man es immer schon war.

Vielleicht hatten sie mal Ideale,
Zu der Zeit als es wohl auf dem Mars auch noch Wasser gab.
Doch sie vergruben was weg musste,
Untot, klammheimlich und stümperhaft
In einem lockeren Grab.
Darum spukt oft noch was rum, wenn sie reden
Und wer ihnen zuhört wird manchmal selber ganz stumm,
Weil er sich plötzlich ertappt einen Halbsatz zu glauben,
Dann fröstelt ihn jäh und er schaltet schnell um.
Darum beruhigt es uns auf sie zu schimpfen.
Zu diesen Zweck halten wir Kabarettisten bei Hof,
Die ihre Doofheit vermessen.
Ein Kabarettist kennt 1017 Synonyme für Doof.
Wir haben ein unendlich schlechtes Gewissen,
Weil wir sie gewählt haben.
Aber was heißt schon gewählt.
Wir haben andere nicht gewählt, weils die nicht gab.
Was nach unserem Wahlrecht als Zustimmung zählt.


Politiker können nichts dafür,
Die Nieten im Amt sind wir.
Man wacht auf und ist König von Deutschland,
Da wird einem klar, dass man es immer schon war.
Dass man es immer schon war.
Dass man es immer schon war.

Es nützt auch nichts sie zu verjagen oder sie zu enthaupten,
Weil sie uns ja gar nicht regieren.
Wer uns wirklich regiert, ist bekannt,
Aber den kann man nicht mit dem Nudelholz abservieren.
Nur wer sich nicht länger für Schwachsinn entlohnen lässt,
Geht vielleicht in die Geschichtsbücher ein.

Wovon hatte ich gerade noch gesungen,
Nun ja wird wohl nicht weiter wichtig gewesen sein.

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