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Die Unstillbare Gier (From Tanz Der Vampire) Songtext
von Jan Ammann

Die Unstillbare Gier (From Tanz Der Vampire) Songtext

Endlich Nacht, kein Stern zu sehn.
Der Mond versteckt sich,
Denn ihm graut vor mir.
Kein Licht im Weltenmeer.
Kein falscher Hoffnungsstrahl.
Nur die Stille und in mir
Die Schattenbilder meiner Qual.


Das Korn war golden, und der Himmel klar,
1617, als es Sommer war.
Wir lagen im flüsternden Gras.
Ihre Hand auf meiner Haut
War zärtlich und warm.
Sie ahnte nicht, dass ich verloren bin.
Ich glaubte ja noch selbst daran,
Dass ich gewinn.
Doch am diesem Tag geschah′s zum erstenmal.
Sie starb in meinem Arm.
Wie immer, wenn ich nach
Dem Leben griff,
Blieb nichts in meiner Hand.
Ich möchte Flamme sein
Und Asche werden,
Und hab noch nie gebrannt.
Ich will hoch und höher steigen,
Und sinke immer tiefer ins Nichts.
Ich will ein Engel
Oder ein Teufel sein,
Und bin doch nichts als
Eine Kreatur,
Die immer das will,
Was sie nicht kriegt.
Gäb's nur einen Augenblick
Des Glücks für mich,
Nähm ich ewiges Leid ihn kauf.
Doch alle Hoffnung ist vergebens,
Denn der Hunger hört nie auf.
Eines Tages, wenn die Erde stirbt,
Und der letzte Mensch mit ihr,
Dann bleibt nichts zurück
Als die öde Wüste

Einer unstillbaren Gier.


Zurück bleibt nur
Die große Leere
Einer unstillbaren Gier.
Des Pastors Tochter lies mich ein bei Nacht,
1730 nach der Maiandacht.
Mit ihrem Herzblut schrieb ich ein Gedicht
Auf ihre weiße Haut.
Und des Kaisers Page aus Napoleons Troß,
1813 stand er vor dem Schloß.
Dass seine Trauer
Mir das Herz nicht brach,
Kann ich mir nicht verzeihn.
Doch immer wenn ich
Nach dem Leben greif,
Spür ich wie es zerbricht.
Ich will die Welt verstehn
Und alles wissen,
Und kenn mich selber nicht.
Ich will frei und freier werden
Und werde meine Ketten nicht los.
Ich will ein Heiliger
Oder ein Verbrecher sein,
Und bin doch nichts als eine Kreatur
Die will, was sie nicht kriegt
Und die zerreißen muss
Was immer sie liebt.
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird, drum nimmt er das Leid in kauf.

Ich will endlich einmal satt sein.
Doch der Hunger hört nie auf.

Manche glauben an die Menschheit,
Und manche an Geld und Ruhm.
And′re glauben an Kunst und Wissenschaft,
An Liebe und an Heldentum.
Viele glauben an Götter
Verschiedenster Art,
An Wunder und Zeichen,
An Himmel und Hölle,
An Sünde und Tugend
Und Nebel (?) und Brevier.
Doch die wahre Macht,
Die uns regiert,

Ist die schändliche,
Unendliche, verzehrende, zerstörende
Und ewig unstillbare Gier.

Euch Sterblichen von morgen
Prophezei ich
Heut und hier:
Bevor noch das nächste Jahrtausend beginnt,
Ist der einzige Gott, dem jeder dient,
Die unstillbare Gier.

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