Es bleibt bei dem Versuch Songtext
von Audio88

Französische Schwarzweißfilme laufen nur im Nachtprogramm.
Tagsüber zeigen wir uns lieber unsere Heimat.
Wir üben für den Ernstfall.
Völlig egal, wie einfältig das Lied auch sein mag, wenn wir voll sind, singen wir lauthals mit.
Jedes Kind hat Angst vor dem schwarzen Mann, weil man ihn im Dunkeln nicht sehen kann;
dabei kann man die weißen am Tag nicht sehen.
Da wir nachts schlafen, ist das eigentlich viel furchterregender.
Es ist fürchterlich, wie nah uns die einfachen Kategorien kommen.
Wenn ein großes Tier einem Jäger im Wald zu nah kommt, darf er schießen.
Wir sollten uns nicht fragen, ob ein Baum wirklich gefällt wurde, wenn man das Fallen nicht hört; wir sollten uns besser fragen, ob wir den Baum wirklich fällen mussten.
In den meisten Fällen ist das Haarspalterei, aber nur solange wir noch Haare haben. Wir haben kein Hab und Gut.
Die Hoffnung ist eine Nebenerscheinung der Enttäuschung.
In den Randbezirken stehen mehr und mehr Wohnungen leer.
Wir bauen neue Gebäudekomplexe in die Stadtmitte mit guter Verkehrsanbindung.
Die Sonne steht im Zenit, weil sich die Welt nicht mehr dreht.
Aus dem selben Grund liegen Flugzeugwracks auf dem Grund des Bodensees.
Aus dem selben Grund fliegen Zugvögel jedes Jahr wieder im Kreis.
Wir zählen auf Einsen und Nullen und nicht auf das, was dazwischen liegt,
weil das, was dazwischen liegt, liegt und nicht steht und von oben auf uns herabsehen kann.
Wir sehen gerne nach oben, auch wenn wir versuchen Atheist zu spielen.
Ohne Stadtplan finden wir weder nach hause, noch zur Stadtverwaltung.

Jedes Ereignis, das möglich ist und bis jetzt noch nicht eingetreten ist,
wird in Zukunft noch eintreten, sonst wäre es nicht möglich.


Ich finde Geld auf der Straße im Hut eines mittelmäßigen Akkordeonspielers.
Wir sparen am anderen Ende, weil wir am Anfang immer noch Hoffnung haben.
Solange die Physik mittels Physik die Existenz Gottes nicht bewiesen hat,
leugnen Extremisten die Existenz der Physik.
Wir versuchen es allen Recht zu machen, um in Frieden leben zu können.
Wir können alles leugnen, aber solange wir wissen, dass wir etwas leugnen,
wissen wir eigentlich auch, dass es eigentlich immer noch wahr ist.
Wir sollten keine Dankbarkeit erwarten.
Auf uns wartet auch nichts mehr, solange wir uns nicht zuvor schriftlich anmelden.

Jedes Ereignis, das möglich ist und bis jetzt noch nicht eingetreten ist,
wird in Zukunft noch eintreten, sonst wäre es nicht möglich.

Wir versuchen, die Haltung zu bewahren, allerdings bleibt es meistens bei dem Versuch.
Wir halten uns für etwas besseres, weil es dann auch etwas schlechteres gibt.