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Bleib bei mir (Skizzenbuch) Songtext
von Reinhard Mey

Bleib bei mir (Skizzenbuch) Songtext

Der Abend senkt sich auf die Dächer nieder
Und Dunkelheit umfängt das stille Haus
Bilder aus fernen Tagen kommen wieder
Breiten sich ungerufen vor deiner Seele aus

Sie lassen sich nicht löschen, nicht verdecken
Du magst ein noch so altes Kind geworden sein
Und magst du dich auch noch so gut verstecken
Wenn die Dämmerung kommt, bist du wieder allein

Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh′n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir

Noch alle Wetter, jeden Sturm durchstanden
Im guten Port, sicher vertäut und warm
Um in alten Kinderängsten zu stranden
Den alten, abgeliebten Bären unter dem Arm


Stehst du noch immer vor dem Kindergarten
Als einzigen Trost ein kleiner Kinderreim
Du weißt, diesmal wirst du vergebens warten
Du weißt, nein, dieses Mal, da hol'n sie dich nicht heim

Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh′n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir

Gestählt aus allen Prüfungen gegangen
Der edle Ritter auf dem weißen Pferd
Doch nur im eignen Irrgarten gefangen
Ein Don Quichotte mit einem hölzernen Schwert

Geborgen bist du und zugleich verloren
In deinem Harnisch aus trotziger Zuversicht
Das Tränenmeer ist noch nicht zugefroren
Das Eis ist noch zu dünn, es trägt dich nicht

Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh'n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir

Bleib bei mir, bleib bei mir
Aller Trost und alle Hoffnung ruh'n in dir
Bleib bei mir, bleib bei mir

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